Dänisch-Schwedische-Hofhunde     /         Dansk-Svensk-Gardhunde

  liebevolle und seriöse Zucht seit 2002

Kosten - Mit Füttern und Impfen ist es nicht getan

Immer wieder stellt sich natürlich beim Kauf des Welpen auch die Frage nach den Kosten. Der Käufer meint hier natürlich nur den Anschaffungspreis (ich nenne es lieber die Adoptionsgebühr) für den Welpen. Erschrocken und manchmal sogar vorwurfsvoll entsetzt entrüsten sich manche Interessenten über einen hohen Welpenpreis. Man muss sich als Züchter schon oft eine Menge gefallen lassen, wenn man einen durchweg berechtigten Welpenpreis beziffert. Ein höherer Preis liegt meist nicht in einer Profitgier eines Züchters, sondern in einem enorm hohen Selbstkostenpunkt, der meist nicht durch den Welpenpreis zu decken ist (wenn dieser nicht unbedingt eine “Massenproduktion” tätigt und sich die pflichtmäßigen Züchterarbeiten mit den Welpen erspart). Dies mag sich zunächst nicht sonderlich Logisch anhören, schnell ist man verführt die Anzahl der Welpen mal des Kaufpreises zu rechnen und meint dann, dass Züchter sich eine goldene Nase verdienen müssten. Aber wer sich tatsächlich mal die Mühe macht und sich den enormen Zeitaufwand und die Arbeit eines guten Züchters ansieht, der wird vielleicht den angepassten Preis verstehen können.

Bevor es überhaupt zu einem Welpen kommen kann, muss ein geeigneter Zuchthund angeschafft werden. Hier genügt es nicht allein irgendeine Hündin mit irgendeinem Rüden zu verpaaren. Beide Hunde brauchen eine passende Herkunft und tadellose Papiere. Dann folgt natürlich die kostenintensive Abklärung, ob die Hunde gesundheitlich und psychisch für die Zucht tauglich sind. Eine Reihe von kostenintensiven Untersuchungen beim Tierarzt gehen der Zuchttauglichkeit voran. Der Züchter legt in der Regel auch selbst kostenpflichtige Prüfungen und kostenpflichtige Schulungen zuvor ab, bevor er züchterisch tätig werden darf!  Die Hunde und der Züchter müssen eine Zuchtzulassungsprüfung beim Zuchtverein bestehen (auch nicht kostenlos) und zu guter Letzt muss auch das passende Umfeld für die Zucht erarbeitet werden (vom Welpenbett bis zum Auslauf kostet alles Geld, was man ohne Zucht nicht ausgeben würde). Das alles braucht Zeit, Platz, Liebe, Geduld und vor allem Geld. Die Hunde müssen bis zur Zuchtreife versorgt werden, erzogen werden und vorbereitet werden (Hundeschule, Tierarztkosten, Versicherung, Futter, Zubehör, Hundesteuer, Vereinsgebühren, Reisekosten, Benzinkosten etc.). Stellt sich dann heraus, dass der Hund doch nicht zur Zucht geeignet ist, sind in der Regel zwischen 2-3 Jahre Investition verloren und der Züchter beginnt von vorne ohne auch nur einen Euro zurück zu bekommen. Auch muss man vielleicht ein Umzug in Kauf nehmen, weil der Züchter im nachbarschaftlichen Umfeld nicht akzeptiert wird, all das hat sicherlich noch niemand im Hinterkopf gehabt, wer sich mit dem Geld des Züchters oberflächlich befasst? Ist die Hündin dann Trächtig kommen weitere Kosten, die nun den Anfang der eigentlichen Welpenkosten darstellen. Ultraschall, Röntgenuntersuchungen, regelmäßige Reisekosten zum Tierarzt, an die trächtige Hündin angepasstes Futter, angepasster Pflegebedarf (in der Trächtigkeit muss die Hündin auch öfters raus, auch Nachts! Übelkeit und Unwohlsein des Muttertieres, ähnlich wie beim Menschen in der Schwangerschaft, kann auch der Hund unter all diesen Erschwernissen leiden). 200 Euro hier, 300 Euro da und regelmäßig 150 Euro dafür und Jenes.. 

Niemand macht sich tatsächlich bewusst, was für enorme Ausgaben weit im Vorfeld, weit vor Geburt, während der Trächtigkeit der Züchter zu tragen hat. Kommt es nach all diesen Strapazen (es ist immer noch kein einziger Welpe verkauft worden) noch zu Geburtsschwierigkeiten und es muss ein Kaiserschnitt gemacht werden, ist es nicht nur emotional eine Katastrophe. Hier kann ich als Beispiel die Kosten meines letzten Kaiserschnittes beziffern, der mich in der Not OP (natürlich geschieht sowas auch am Wochenende mit Feiertagszuschlag und doppeltem Berechnungssatz) mal locker 2.000,- Euro gekostet hat. Nur das Rausholen der Welpen! Da war kein Röntgen, kein Ultraschall dabei, einfach nur, dass die Welpen auf die Welt geholt werden! Die Folgekosten und vorabkosten kommen natürlich noch hinzu. Kommt es dann noch zum Verlust des Wurfes oder auch nur eines einzelnen Welpen, so sind dies weitere vom Züchter zu entbehrende Kosten. Von der emotionalen zerreißenden Belastung ganz zu schweigen. 

Mit dem Füttern und Impfen der Welpen allein, ist es schlicht weg nicht getan. 

Die Welpen werden aufgezogen und richten auch hier und da kleinere und manchmal auch größere Schäden an. Während ein Welpe beim Freilauf an der Gardine zieht, knabbert hinterm Rücken der andere am Stuhlbein rum. Alles im Leben richtet sich auf die Bedürfnisse der Hunde aus, jeder Besuch auswärts ist von nun an auf Pause gestellt, wie auch Empfang von eigenem Besuch. Hat die Hündin gerade geworfen oder steht kurz vor der Geburt, sind Besucher und jede größere Aufregungen zu vermeiden. Andersrum kommen ständig wildfremde Menschen in das private Zuhause des Züchters, was auch nicht immer angenehm ist, da sich viele Leute zu wichtig nehmen und nicht wie Gäste benehmen können. Züchter sein heißt auch, sein Leben anders zu führen und auf vieles zu verzichten. Verzicht auf Schlaf, Verzicht auf Urlaub, Verzicht auf so vieles, was für andere so selbstverständlich ist. Zwischendrin möchte die kostenpflichtige Homepage gepflegt werden, die neuen Besitzer möchten Bilder und Berichte des nun so lange erwarteten Hundes sehen und hören. Telefonate sind auch per Flatrate nicht kostenlos. Auch hier sind Stunden an Zeit aufzubringen, die aufgrund der vorangegangenen Tatsachen tatsächlich nicht mal mehr mäßig oder nicht mal mehr schlecht entlohnt werden können. Die Welpen müssen nun vieles lernen (Autofahren kostet Benzingeld, Spielzeug gibt es nicht gratis, Staubsauger und Waschmaschine laufen nicht mit kostenlosem Strom, Hygieneunterlagen und Hygieneartikel werden auch nicht an Züchter verschenkt ...) 

Auch die professionelle und liebevolle Aufzucht hat es in sich. In meinem Fall kann ich meine Fachkenntnisse als tierpsychologische Verhaltenstherapeutin in die Vorprägung meiner Welpen einbringen und diese perfekt sozialisieren oder gar auf zukünftige Aufgaben und Herausforderungen (Assistenzhund, Therapiehund, Diabetikerwarnhund etc.) vorbereiten. Doch auch diese Ausbildung für diese umfassenden Kenntnisse (siehe hierzu über mich) von denen nun die zukünftigen Halter profitieren werden, war nicht kostenlos und hat bereits mehrere tausend Euro im 5-stelligen Bereich im Vorfeld gekostet und verursacht auch weiterhin für Fortbildungen, Seminare und Schulungen noch weitere Kosten.

Viele Züchter behalten auch ihre alternden Hunde, wenn sie aus der Zucht genommen werden. Es sind geschätzte Familienmitglieder die einem lieb und teuer am Herzen liegen. Die älteren Hunde müssen weiter versorgt und gepflegt werden, obwohl sie nun keine Welpen mehr in die Welt setzen, sie bekommen so zu sagen ihre Rente (also Folgekosten der Zucht). Hierzu gehört auch die Kastration der Hunde die aus der Zucht genommen werden. Die Zimperlein älterer Hunde nehmen bekanntlich im Alter zu und oft brauchen die Rentner ihre altersbedingten Medikamente oder Hygieneartikel (nicht anders wie beim Menschen!). Verantwortung sollte nicht mit ausscheiden der Zuchtreife enden. Manche Hunde kommen aus unterschiedlichsten Gründen auch mal zum Züchter zurück und müssen ebenfalls versorgt werden, ohne dass sie irgendeinen Zucht(nutzen) haben. Sei es durch Scheidung, Krankheit der Halter, Umzug, etc. Wir hatten auch immer wieder Fälle in denen die Hunde einfach zurück gegeben wurden, weil man sich eine Tierarztrechnung nicht leisten (konnte) wollte! Der Hund hatte einen Unfall und die teure OP war der Hund den Besitzern nicht wert. (Ein Neuer kostet weniger!) Unglaublich aber wahr! Diese Kosten muss man als Züchter dann aber auch tragen und es sind alles Folgekosten die einen ohne Zucht nicht getroffen hätten und somit der Kosten der Zucht zuzurechnen sind. (Wie gesagt, man kann den Leuten leider immer nur vor den Kopf gucken! Den emotionalen Hieb dass man sein geliebten Welpen den scheinbar falschen Leuten anvertraute muss man dazu auch noch verdauen!)

Alternde Hunde haben zunehmend Bedürfnisse und benötigen wieder mehr Zuwendungen. Alle Alterserscheinungen die einem Menschen widerfahren können, können auch bei jedem anderen Lebewesen, so auch unserem Hund, eintreffen. Bedenken Sie bitte auch dies vor einem Kauf eines Lebewesens! Es gehört sich schlicht weg einfach nicht, den Hund dann abzuschieben oder einzuschläfern, weil er plötzlich anstrengender wird. Die Senioren können plötzlich schlechter sehen, schlechter hören, sich sogar vergesslich zeigen. Auch können körperliche Probleme eine neue Anpassung Ihres Alltags erfordern, wenn der Hund im Alter nicht mehr so mobil beim Spaziergang mithalten kann oder öfter raus muss, weil er es nicht mehr lange halten kann oder gar inkontinent wird. Die Zähne werden schlechter und der Atem somit auch, die Pflege benötigt häufig die Unterstützung des Halters. Alles wie bei einem alten Menschen auch. Gehen wir doch auch hier gerne wieder davon aus, wie würde es mir gehen wenn… wenn ich alt bin, wäre ich auch glücklich, wenn man auf mich Rücksicht nimmt, mir zur Seite steht und mich nicht umbringt!, weil ich lästig geworden bin. Wenn ich mir mit 90 Jahren in die Hosen mache, hoffe ich doch auch auf Verständnis und vielleicht eher auf eine Hoseneinlage, als auf Hiebe für das unaufhaltsame, körperliche Missgeschick.


Wenn der Züchter nun auch nur einen Euro pro Stunde bezahlt bekäme, die er für die Zucht dieses Welpen aufgebracht hat, so wäre der Welpe mit einem Neuwagen der gehobenen Klasse zu verrechnen. Und hier ganz ehrlich mal nachgefragt: Würden Sie für nur 1 Euro / Stunde zur Arbeit fahren? Rechnet man die gesamten aufgebrachten Kosten für die Zucht, gegen den Kaufpreis des Welpen auf, so bleibt dem echten Züchter meist nur ein wirklich teures Hobby, was zu seinen finanziellen Lasten geht. Wenn ich mit meiner selbständigen Arbeit nicht gut aufgestellt wäre, könnte ich mir dieses teure Hobby Hundezucht gewiss nicht leisten. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich jedenfalls nicht mit Hundezucht. Hundezucht und das enge Leben mit meinen Hunden, mit meinem kleinen Hunderudel ist mein Glück und meine Erfüllung, mein glückerfüllter Lebensinhalt, das Wort Hobby ist für die Beschreibung was Hundezucht für mich bedeutet einfach zu banal.

 

Mit seriöser Hundezucht kann man ein kleines Vermögen machen, aber nur wenn man vorher ein großes hatte.



 

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